Beitrag von Brigitte Forßbohm, Sprecherin der BI "Gemeinwohl hat Vorfahrt" bei der Kundgebung „TTIP stoppen!“ am 5.11.2015 Dernsches Gelände Wiesbaden ⇒
Über 3 Millionen Menschen haben die europäische Bürgerinitiative gegen TTIP
und CETA bereits per Unterschrift unterstützt. Am 10. Oktober demonstrierten
in Berlin 250.000 Menschen gegen die Freihandelsabkommen und für fairen
Handel. Wir schließen uns in Wiesbaden diesem Protest an!
Wir fordern den hessischen Landtag auf, sich für einen sofortigen Stopp der
Verhandlungen mit den USA über die Transatlantische Handels- und
Investitionspartnerschaft (TTIP) einzusetzen, sowie sich gegen die Ratifizierung
des Wirtschafts- und Handelsabkommen (CETA) mit Kanada auszusprechen.
Mit TTIP und CETA droht eine Aushöhlung von Demokratie und Rechtsstaat, da
sie diverse kritische Punkte wie Investor-Staat-Schiedsverfahren und
Regelungen zur regulatorischen Kooperation enthalten. Wir wollen verhindern,
dass in intransparenten Verhandlungen Arbeits-, Sozial-, Umwelt-,
Datenschutz- und Verbraucherschutzstandards gesenkt sowie öffentliche
Dienstleistungen (z. B. Wasserversorgung) und Kulturgüter dereguliert werden.
Die Europäische Initiative unterstützt eine alternative Handels- und
Investitionspolitik der EU.
Seit Sommer 2013 laufen Verhandlungen zur Transatlantic Trade and
Investment Partnership (TTIP). Ziel ist die umfassende Liberalisierung des
internationalen Handels und ein entscheidender Schritt zur weltweit größten
Freihandelszone mit rund 800 Millionen Einwohnern. Nicht einmal die
Abgeordneten der gewählten Parlamente erhalten Einblick in die
Verhandlungsunterlagen und Verträge – wie kann das sein? Wir wollen nicht,
dass Geheimverträge zur Grundlage unseres Lebens, Wirtschaftens und
Gemeinwohls werden.